old pond
the frog jumps into
another war
Kriegsbeginn –
Sie sagen er sei nun
erwachsen
Wann ist man jemals bereit für den Krieg? Eine Kindheit sollte nicht so enden. Hier wird jemand „zum Mann“ gemacht, der es eigentlich noch gar nicht ist und es vielleicht auch gar nicht sein will. Den niemand fragt. Der sich nicht wehren kann. Dem ein großes Unrecht geschieht. Mit welchem Recht darf man einem anderen so etwas antun?
Und wer will schon ein Mann sein, wenn er dafür töten muss oder das Risiko eingeht, selbst getötet, gefangen genommen, verwundet oder gefoltert zu werden? Was wird er tun müssen, um zu überleben? Und was wird es ihn am Ende kosten? Wird das Opfer zum Täter? Die Täter zu Opfern?
Ich denke an meinen Großvater: Die sichtbaren Spuren des Krieges und die unsichtbaren, die sein Leben prägten. Hatten wir nicht gehofft, etwas gelernt zu haben, klüger geworden zu sein nach dem letzten Mal?
Das Senryu befeuert die Vorstellungskraft, berührt emotional tief und veranlasst den Leser, sich der unschönen Wahrheit zu stellen: Wir sind nicht Herr unseres Schicksals. Sicherheiten können angetastet werden, Schutzräume können verloren gehen. Umso wichtiger sind Empathie und Mitgefühl für den Anderen.
Ein gelungener Text sollte die Wahrheit ansprechen, vor allem auch, wenn sie unbequem ist. Das tut dieses Gedicht auf meisterhafte Weise. Nicht nur die Lügen werden entlarvt, sondern auch die menschliche Tragödie, die ein Krieg immer bedeutet.